HENRIKE JUNKER

Wenn der Partner keine Paartherapie will …

Bei Beziehungsproblemen ist es oft so, dass erst nur einer das Bedürfnis verspürt, sich professionelle Hilfe zu holen. Der andere zieht nicht richtig mit und das kann sehr frustrierend sein. 

Man kann den Partner schließlich nicht zwingen mit ins Coaching zu kommen. Viele haben die Vorstellung, dass ein gemeinsames Problem auch nur gemeinsam gelöst werden kann und sehen deswegen nur die Optionen zwischen aushalten oder den Weg der Trennung. Aber es geht auch anders. Wir können auch alleine im Coaching oder in einer Therapie unsere Beziehungsprobleme in Angriff nehmen.

Funktioniert denn Paartherapie ohne Partner?

Der Idealfall ist natürlich, dass ein Paar gemeinsam beschliesst an der Beziehung zu arbeiten und beide mit der gleichen Absicht in die Paartherapie kommen. Dieser Wunschzustand ist aber eben oft nicht gegeben, denn das Fehlen der Gemeinschaftlichkeit oder Verbundenheit ist meist der Grund für die Beziehungsproblematik. Deswegen kommen Paare oft dann erst gemeinsam, wenn das Kind quasi schon in den Brunnen gefallen ist – also wenn es für beide nicht mehr auszuhalten und das paar kurz vor der Trennung ist. Die systemischen Therapeuten sind sich einig, dass Paartherapie mit nur einem Teil des Paares gut funktionieren kann, weil sich alles gegenseitig bedingt. Wenn zum Beispiel die Frau alleine in die Therapie kommt, wird sich etwas in ihr verändern. Wenn sie dadurch einen anderen Blick auf sich, den Partner und die Beziehung bekommt oder sie einen anderen Schwung mitbringt, wird das auch etwas mit dem Partner machen und sich auf die Beziehung auswirken. Nicht selten wird der Partner dann neugierig und ändert seine ablehnende Haltung gegenüber dem Beziehungscoaching, weil er merkt, dass die Hilfe von außen scheinbar doch eine Wirkung zeigt.

Aber warum muss ich schon wieder die Initiative ergreifen?

Manchmal hat derjenige, der sich Paartherapie wünscht, das Gefühl eh schon so viel für die Beziehung zu tun und wünscht sich, diesen Schritt wenigstens gemeinsam anzugreifen. Das ist total verständlich, aber es nützt meist nichts zu drängeln. Abzuwarten bis es so unangenehm wird, dass auch der andere etwas ändern will, ist auch nicht ratsam. Derjenige, der realisiert „hier muss sich was ändern“, sollte die Zügel bzw. sein Glück selbst in die Hand nehmen. Das Beziehungscoaching ohne Partner ist auf alle Fälle ein lohnender Versuch, besonders dann, wenn die Trennung noch nicht groß im Raum steht. Es ist eine große Chance sich neu in der Beziehung zu positionieren, eigene alte Muster zu hinterfragen und ein neues Verhalten zu etablieren. Auch falls am Ende eine Trennung trotzdem nicht zu vermeiden wäre, hat derjenige wenigstens alles versucht und kann gestärkt und mit vielen Learnings aus der Beziehung herausgehen.

 

FAZIT: Bei Beziehungsproblemen müssen wir nicht darauf warten, dass unser Partner/ unsere Partnerin endlich auch bereit ist für eine Paartherapie. Wir können die Veränderung selbst in die Hand nehmen und haben damit schon großen Einfluss auf die Beziehung. Wenn wir damit positive Veränderungen in Gang bringen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Bereitschaft des anderen für professionelle Hilfe steigt. 

Paarcoaching 

auch ohne Partner

Egal ob ihr euch als Paar einig seid und gemeinsam an der Beziehung arbeiten möchtet oder erstmal nur einer von Euch Veränderung in Gang setzen möchte: aus der Systemtheorie ist bekannt, dass – ähnlich wie bei einem Mobile –  schon ganz viel in Bewegung kommt, wenn sich ein Element des Beziehungssystems verändert.

Wie und WO?

Nach einem kostenlosen Erstgespräch per Zoom oder Telefon, hast du die Wahl:
– Online per Zoom
– vor Ort in München-Ost: Rübezahlstr. 110